„Es jrint so jrint“ in der Augsburger Freilichtbühne

 

In der Augsburger Freilichtbühne eröffnet sich dem Zuschauer eine neue Welt der Phonetik, genauer der Schönheit der Sprache. Eine Thematik, die aufgrund des immer häufiger in den Diskurs geratenen Jugendslang aktueller den je ist.

 

Das Musical My Fair Lady, eine spritzig, amüsante Komödie nach dem Theaterstück Pygmalion von George Bernhard Shaw thematisiert die Kostbarkeit, die Anmut der Sprache, verpackt in einer Aschenputtel-Love-Story mit viel hitzigem Geschlechterkampf.

 

Der englische Phonetikprofessor Dr. Higgins wettet ein gewöhnliches Blumenmädchen durch richtige Spracherziehung zur Dame zu machen. Sein Forschungsobjekt, Eliza Doolittle beharrt jedoch auf ihre Selbstbestimmung und verhält sich so gar nicht, wie gewünscht, was den schroffen Professor mehr aus der Ruhe bringt als gedacht.

 

Die Inszenierung glänzt durch Ihre farbenfrohe, überwiegend in den Farben rosa und pink gehaltene, aufwendige Requisite. Ein alter Mercedes, eine Vespa und eine Pferdekutsche überqueren mit dem zahlreichen Chor und Balletttänzern die Bühne. Die Abrundung des Stücks bildet die im Berliner-Akzent schimpfende Eliza. Die anfänglich für den Zuschauer schwer verständliche Ausdrucksweise und ihr trotziges Verhalten erinnert nur zu gut an die Teenager, die wir kaum verstehen. Das Weglassen bestimmter Vokale, Wortneuschöpfungen und eine undeutliche Aussprache, um nur ein paar der Spracheigenschaften der Jugend und Eliza genannt zu haben, erweisen sich als ein jahrhunderte lang überlebendes Phänomen.

 

Definitiv ein Genuss für jung und alt. Für alle Fans des gleichnamigem Films von Gabriel Pascal ist diese Inszenierung eine willkommenes Wiedersehen mit Audrey Hepburne und Rex Harrison. Die Veranstaltung findet von Dienstag-Sonntag, jeweils um 20:30 Uhr auf der Freilichtbühne am Roten Tor in Augsburg statt. Veranstaltungsende ist der : 24.07.2014.